auch ohne therapeutische Intervention zu beobachtende Abnahme von psychischen Störungen. Im Jahre 1952 von H. J. Eysenck als Provokation formuliert, Psychotherapie sei im Endeffekt nicht wirksamer als gar keine Therapie, da bei einem größeren Teil der Patienten Besserung auch ohne Behandlung eintrete. Eysenck hat damit eine Welle der Forschung ausgelöst, die sehr schnell zeigte, daß a) Spontanremission seltener ist als behauptet, b) Therapie in wesentlich kürzerer Zeit zu Erfolgen kommt, c) Therapie überwiegend mit jenen durchgeführt wird, die sich als spontanremissions-resistent erwiesen haben (d.h. bereits lange Leidenswege hinter sich haben). Die durchaus festzustellende Spontanremission ist außerdem keine Wunderheilung, sondern dem heilenden therapeutischen (aber eben nicht kontrolliert professionellen) Einfluß von Lebenspartnern, Freunden, Pfarrern, Sozialarbeitern etc. und letztlich der Zeit und damit verbundener Eigentherapie zuzuschreiben ist (Psychotherapie-Wirkung, Plazebo).
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