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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Stigma

Autor
Autor:
Werner Eberlein

allgemein: ein unverwischbares Kennzeichen, das seinen Träger wie ein Orden auszeichnen oder aber wie ein Brandmal der Ächtung preisgeben kann. Im besonderen nennt man »Stigmatisierung« das Erscheinen der fünf Wundmale Jesu als Ausdruck einer religiösen Verzückung. Diese »Stigmen« oder »Stigmata« sind wohl das bekannteste und merkwürdigste Beispiel für nachweisbar echte körperliche Erscheinungen, die aus seelischen Bereitschaften und Vorgängen entstehen. Sie sind den Symptomen einer Hysterie nahe verwandt und kommen nahezu nur bei Frauen vor. Mit ihnen identifizieren sich die Stigmatisierten mit dem Heiland und ziehen unbewußt sein Leiden auf sich, um so für eigene oder fremde Schuld zu sühnen.

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