allgemein: ein unverwischbares Kennzeichen, das seinen Träger wie ein Orden auszeichnen oder aber wie ein Brandmal der Ächtung preisgeben kann. Im besonderen nennt man »Stigmatisierung« das Erscheinen der fünf Wundmale Jesu als Ausdruck einer religiösen Verzückung. Diese »Stigmen« oder »Stigmata« sind wohl das bekannteste und merkwürdigste Beispiel für nachweisbar echte körperliche Erscheinungen, die aus seelischen Bereitschaften und Vorgängen entstehen. Sie sind den Symptomen einer Hysterie nahe verwandt und kommen nahezu nur bei Frauen vor. Mit ihnen identifizieren sich die Stigmatisierten mit dem Heiland und ziehen unbewußt sein Leiden auf sich, um so für eigene oder fremde Schuld zu sühnen.
Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
PsychologielexikonModernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.