Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen, Instrument zum Erfassen der Anforderungen an Denken, Entscheiden und Planen (Regulationserfordernisse) (Arbeitsanalyse). Geeignet ist das Verfahren, auch in Kombination mit RHIA, für industriell-gewerbliche Arbeitsplätze bis zur Meisterebene und für Büroarbeitsplätze bis zur Sachbearbeiterebene. Nicht geeignet ist VERA dagegen für die Führungskräfteebene. Ziel ist neben der Erfassung der Regulationserforderungen, konkrete Gestaltungsmaßnahmen vorzuschlagen, deren Umsetzung in höheren und motivierenden Arbeitsanforderungen resultiert, ohne deshalb mit höheren psychischen Belastungen einherzugehen (Motivation). Die Fragestellung ist nur bedingungs- und nicht personbezogen. Fünf Ebenen der Handlungsregulation werden berücksichtigt (für Produktionsarbeit): 1) Sensumotorische Regulation (Arbeitsbewegungen ohne bewußte Planung), 2) Handlungsplanung (Planung der Arbeitsschritte bis zum Arbeitsergebnis), 3) Teilzielplanung (Planung der Abfolge von Teiltätigkeiten), 4) Koordination mehrerer Handlungsbereiche, 5) Erschließung neuer Handlungsbereiche (Planung und Koordination neuer Arbeitsprozesse). Analog besteht ein Modell für die Büroarbeit. Zu beiden VERA-Formen besteht ein Handbuch und ein Manual (A: Allgemeine Orientierung, B: Untersuchte Arbeitsaufgabe, C: Ermittlung der Regulationserfordernisse). Das Verfahren wird als Beobachtungsinterview durchgeführt.
Literatur
Oesterreich, R. (1999). Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen (VERA). In H. Dunckel (Hrsg.), Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren. Zürich: vdf Hochschulverlag an der ETH.
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