Förderung bewußten Handelns bei Wertentscheidungen und Bewertungskonflikten, durchgeführt v.a. bei Kindern und Jugendlichen. Dies umfaßt nicht nur die Entwicklung moralischer Urteilskompetenz, sondern auch der Performanz. Programme zur Werterziehung basieren meist auf dem Modell von Kohlberg, z.B. der Ansatz der Gerechten Gemeinschaft (Just Community) oder Dilemma-Diskussionen im Unterricht. Bei den Dilemma-Diskussionen werden fiktive Geschichten, die moralische Dilemmata enthalten, im Kreis von Schülern diskutiert. Die Geschichten sind so konstruiert, daß eine von zwei gleich wichtigen Normen verletzt wird. Die Schüler sollen befähigt werden, argumentativ ihre Lösung zu vertreten. Sie sollen moralisch übergeordnete Argumente und Perspektiven finden, die eine Lösung des Dilemmas ermöglichen. Der Ansatz der Gerechten Gemeinschaft wählt Probleme, die das Zusammenleben von Lehrern und Schülern direkt betreffen (moralische Entwicklung, Moralpsychologie).
Literatur
Lind, G. (1993). Moral und Bildung. Zur Kritik von Kohlbergs Theorie der moralisch-kognitiven Entwicklung. Heidelberg: Asanger.
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