Methode der Existenzanalyse und Logotherapie zur Entscheidungsfindung bzw. Stärkung der Entschiedenheit, der Durchhaltekraft und des Ausführungsverhaltens bei willentlich angestrebten Vorhaben. Ausgangspunkt ist das existenzanalytische Willenskonzept, demzufolge eine Willensschwäche primär ein Defizit in der Wertberührung (Wertetheorie, existenzanalytische) und/oder eine Unklarheit in der Entschiedenheit (Wille) darstellt. Die Methode ist v.a. indiziert bei Situationen, in denen etwas zwar gewollt, aber nicht getan wird (z.B. Suchtentwöhnung). Die Methode besteht aus fünf Schritten: Grundarbeit (Konturierung der spontanen Beweggründe z.B. zur Alkoholabstinenz), Problembewußtsein (Bearbeitung der Zielhemmung), Verinnerlichung (Fühlbarmachen der impliziten Werte, die auf sinnlicher Ebene schmackhaft, begreifbar werden sollen), Sinnhorizont (Reflexion des Lebenssinns), Vorbauen und Üben (Erleichtern der Umsetzung durch z.B. Verhaltenstraining, sozialpädagogische Maßnahmen, systemische Veränderungen, Einstellungsarbeit, Traumarbeit).
Literatur
Längle, A. (1993). Wertbegegnung. Phänomene und methodische Zugänge. Wien: GLE-Verlag.
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