Absentismus, Abwesenheit vom Arbeitsplatz wegen Krankheit, steht aufgrund der damit für das Unternehmen verbundenen Kosten im Mittelpunkt betrieblicher Maßnahmen und zählt somit zu einem wichtigen Aufgabengebiet der Arbeits- und Organisationspsychologie. Absentismus ist nicht nur auf "normale" Erkrankungen zurückzuführen, sondern kann auch Folge langfristiger Verschleißerscheinungen sein und psychischen Rückzug als Folge z.B. von Konflikten mit Kollegen und Führungskräften oder Unzufriedenheit mit Arbeits- und Entlohnungsbedingungen signalisieren. Um die Absentismusquote zu senken, sind unterschiedliche Maßnahmen denkbar. Dazu zählen:
- Einführung von neuen Modellen des Arbeitszeitmanagements, um die Arbeitszeit flexibler zu gestalten und damit die Autonomie und Identifikation mit der Aufgabe zu erhöhen,
- Verbesserung der Arbeitsorganisation, um arbeitsbedingte Belastungen und Unfälle zu verringern (Arbeits- und Gesundheitsschutz),
- Gesundheitszirkel, um die Eigenverantwortung für das Gesundheitsverhalten zu erhöhen,
- Rückkehrgespräche mit den Mitarbeitern, um mögliche betriebliche Ursachen aufzuspüren (z.B. Unzufriedenheit, Arbeitszufriedenheit),
- Führungskräftetraining, um den Führungsstil, das Betriebsklima und die Kooperation zu verbessern.
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