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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Amnesie

Autor
Autor:
Werner Eberlein

Gedächtnisverlust, meist nur für bestimmte Erlebnisabschnitte und oft nur vorübergehend. Der Ausfall tritt als Folge eines Schocks oder Traumas, einer Hemmung, im Anschluß einer Ohnmacht oder auch im Zusammenhang einer Hirnerkrankung auf. Meist vergißt man jedoch, was man »vergessen« will, weil die Erinnerung zu schmerzlich oder zu peinlich ist. Das gilt zum Beispiel für die Amnesie, die bei den weitaus meisten Menschen die Ereignisse der frühen Kindheit verschlungen hat. Aus diesem Vergessenen ragen nur einige wenige, vereinzelte Erinnerungen hervor, die oft seltsam unbedeutend wirken. Das sind Deckerinnerungen, die für ähnliche, bedeutsamere Ereignisse stehen. Daß die Kindheit nicht wirklich vergessen ist, zeigt sich an dem Wiederauftauchen frühester Ereignisse in unseren Träumen. Auch im Verlauf einer psychoanalytischen Behandlung kann die Kindheits-Am nesie weitgehend rückgängig gemacht werden. Die Kindheitserfahrungen sind »verdrängt«, weil zu ihnen die ohnmächtige Abhängigkeit, die Schwäche und all die Triebregungen gehören, die später mit einem Tabu belegt worden sind.

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