Architekturpsychologie, rückt den Zusammenhang zwischen Planen, Bauen, Wohnen und seelischer Gesundheit in den Mittelpunkt und zielt darauf ab, die Sinn- und Werthaltigkeit bebauten und offenen Raumes genau zu bestimmen. Die Architekturpsychologie entstand in den 60er Jahren als Forschungszweig und Teildisziplin der Umweltpsychologie bzw. Ökologischen Psychologie u.a. aufgrund der Probleme, die sich Ärzten, Psychiatern, Psychologen, Architekten und Planern bei der adäquaten Gestaltung von Krankenhäusern und psychiatrischen Krankenhäusern stellten. Ein zweiter Impuls hing mit den kriegsbedingten Zerstörungen der europäischen Großstädte zusammen und deren Folgeerscheinungen - der Unwirtlichkeit der neu entstandenen Satellitenstädte und des "sozialen" Wohnungsbaus. Steigerung von Morbiditäts- und Kriminalitätsraten, Vandalismus, aber auch Bürgerinitiativen zum Erhalt von Lebensqualität sorgten dafür, daß sich die Psychologie mehr und mehr dieser Problematik annahm bzw. annehmen mußte. Sie griff damit erneut die Frage nach der Wirkung von Großstädten auf das Erleben und Verhalten des Menschen auf, die um die Jahrhundertwende bereits von W. Hellpach und G. Simmel gestellt worden war. Typische architekturpsychologische Fragestellungen waren: die Wirkung von Fassaden, Innenräumen, Gebäuden (Altersheime, psychiatrische Einrichtungen), Wohngegenden, von funktionalen Komplexen wie z.B. Einkaufszentren.
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