Cannon-Bard-Theorie, Emotionstheorie, benannt nach dem Physiologen W. B. Cannon und dem Psychologen P. Bard, derzufolge Emotionserleben und emotionaler Ausdruck als parallele Prozesse ablaufen, die in keinem Kausalzusammenhang stehen (Emotion). Die Cannon-Bard-Theorie geht davon aus, daß im Zwischenhirn, insbesondere im Thalamus, eine Reihe neuronaler Erregungsmuster, die normalerweise dem hemmenden Einfluß der Hirnrinde unterliegen, existiert. Die Hemmung wird aufgehoben, wenn im Cortex von den Rezeptoren emotionsauslösende Impulse eintreffen. In diesem Fall leitet der Thalamus vorprogrammierte Reizmuster zum Cortex, wo das emotionale Erleben hervorgerufen wird. Und gleichzeitig werden die Körperorgane angeregt und bestimmte körperliche Symptome ausgelöst (z.B. Schwitzen, Zittern).
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