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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Farbe

Autor
Autor:
Werner Eberlein

ein in besonderer Weise hervortretendes Merkmal der Erscheinungsweise von Objekten unserer Umwelt auf unserer Netzhaut. Alle etwa 200 Farben, die wir unterscheiden können, lassen sich mit den spektralen Urfarben, Grundfarben bzw. chromatischen Farben Rot, Gelb, Grün und Blau und ihren Kombinationen beschreiben. Weiß, Schwarz und Grauschattierungen sind achromatische Farben. Farben lassen sich in einem Farbenkreis anordnen . In diesem Kreis sind ähnliche Farben einander benachbart angeordnet, und die Farben lassen sich so anordnen, daß die vier Grundfarben bei zwölf, drei, sechs und neun Uhr liegen und jede Farbe ihrer Nachbarfarbe perzeptuell ähnlich ist. Wenn wir uns um den Kreis herum bewegen, sehen wir die Farben sich allmählich ändern, und wir gelangen schließlich wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück.

Jede Farbe läßt sich in bezug auf Sättigung und Helligkeit verändern. Wird die Intensität einer Farbe langsam gesteigert, so ändert sich jeweils die Helligkeit einer Farbe, und es lassen sich etwa 500 Helligkeitsabstufungen unterscheiden. Die Sättigung einer Farbe läßt sich varieren, indem wir ihr mehr oder weniger Weiß hinzufügen; je gesättigter eine Farbe ist, desto weniger Weiß enthält sie.

Farbe hat wichtige Funktionen, die uns helfen, Formen richtig wahrzunehmen, Gegenstände zu erkennen und überlebenswichtige Aufgaben zu bewältigen. Farben liefern nicht nur den Kontrast, der Dinge aus dem Hintergrund hervortreten läßt, sondern auch Hinweise, daß Teile eines Gegenstandes, die z.B. durch vor ihm liegende Gegenstände getrennt sind, in Wirklichkeit zusammengehören. Sie bewahren uns so vor Verwirrung durch Schatten, Spiegelungen oder ungleichmäßige Beleuchtung. Farben haben darüber hinaus vor allem eine Signalgebungsfunktion: z.B. als Indikatoren für den Gesundheitszustand eines Menschen (blaß), für Emotionen (Schamröte), für die Wegeführung im Straßenverkehr (Ampeln).

Literatur

Goldstein, E. B. (1997). Wahrnehmungspsychologie. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag.

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