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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Freizeitmotivation

Autor
Autor:
Anneliese Widmann-Kramer

muß sowohl von Freizeitbedürfnissen als auch von Freizeitfunktionen abgegrenzt werden, obwohl die drei Begriffe eng zusammen hängen und einander bedingen. Während Freizeitbedürfnisse ganz allgemein über Kategorien, wie Selbstachtung, Kreativität, Erholung, Sozialkontakt etc. definiert sind, werden Freizeitmotivationen als auf bestimmte Freizeitaktivitäten sowie deren Funktionen bezogen verstanden: Freizeitmotivationen meinen damit etwas Spezifischeres als Freizeitbedürfnisse, sie bezeichnen diejenigen Vorgänge, die ein Verhalten in Gang setzen, aufrecht erhalten und auf ein bestimmtes Ziel hin ausrichten. Freizeitmotivationen sind damit sehr stark situationsabhängig. Davon wiederum zu unterscheiden sind die Freizeitfunktionen. Während Freizeitmotivationen die "Ausgangsseite" des Freizeitverhaltens ansprechen, beziehen sich Freizeitfunktionen auf die "Zielseite", d.h. auf die Befriedigungen, die ein bestimmtes Verhalten mit sich bringt. Analysiert man z.B. den Freizeitbereich "Bewegung, Spiel und Sport", der in der Einschätzung der Individuen in unserer Gesellschaft die größte Bedeutsamkeit besitzt, unter dem Aspekt der Motivationen, so zeigt sich, daß die dahinter stehenden Motivationen von der Kompensation von Alltagszwängen, dem Erbringen von Leistung, dem Streben nach Gesundheit, Spaß und Kommunikation und Selbstdarstellung reichen können. Was die Abhängigkeit freizeitrelevanter Motivationen von sozialen Merkmalen anbetrifft, so liegt die größte Determinationskraft in den Merkmalskomplexen "Stellung im Lebenszyklus" und "Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen".


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