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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Geburtsmethode

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

variiert ebenso wie die allgemeinen Rahmenbedingungen der Geburt (Entbindungsort, Gebärhaltung, anwesende Personen) historisch und kulturell bedingt. Während noch bis vor einigen Jahrzehnten auch in den industrialisierten Ländern die Entbindung vorwiegend zu Hause, in Anwesenheit von Geburtshelferinnen oder weiblichen Verwandten stattfand, entbinden Frauen heutzutage in der Regel im Kreißsaal einer Geburtsklinik unter Aufsicht von Ärzten und Hebammen, durch Monitore überwacht auf dem Rücken liegend und mit schmerzstillenden Medikamenten versorgt. In der Bundesrepublik wurde diese technisierte Krankenhausgeburt in den letzten Jahren zunehmend kritisiert, und alternative Geburtsformen (z.B. Geburt, sanfte; Wassergeburt) und Gebärhaltungen (u.a. unter Verwendung von Gebärhilfen) werden gefordert und praktiziert. Leitgedanke ist dabei, der Gebärenden durch mehr Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit, über begleitende medizinische Maßnahmen mitzuentscheiden (z.B. Dammschnitt, Schmerzmedikation), eine aktivere Rolle zu übertragen. Auch Geburtsvorbereitungskurse und die Anwesenheit des Vaters bei der Entbindung sind infolge dieser Entwicklung schon fast zur Selbstverständlichkeit geworden. Eine weitere Alternative stellt die Rückkehr zur Hausgeburt bzw. die Entbindung in einem Geburtshaus dar. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie z.B. den Niederlanden, wo 30% der Geburten zu Hause stattfinden, sind Hausgeburten in Deutschland mit 1-3% noch relativ selten und werden häufiger bei Zweit- und Drittgeburten praktiziert. Vorteile liegen v.a. in der kontinuierlichen Betreuung durch eine Hebamme und in den vertrauten, die Intimsphäre wahrenden Umgebungsbedingungen. Ambulante Entbindungen in Geburtshäusern kommen etwas häufiger vor, sind aber wie Hausgeburten aufgrund des Mangels an dazu bereiten Hebammen und Gynäkologen und wegen des geringen Angebots an solchen Institutionen nicht überall möglich. Besondere psychologische Umstände für Eltern und Kind liegen bei einer Kaiserschnitt-Geburt vor.


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