religiöse Organisation und volksnahe Therapieform in Japan, die 1929 von dem Geschäftsmann Gedatsukai gegründet wurde. Ihr Anliegen ist, magisch-religiöse Kräfte zu beherrschen, um sie für die Heilung psychischer Leiden einzusetzen. Die Grundprozesse dieser an psychospirituelle Heilswege amerikanischer Pfingstgemeinden oder lateinamerikanische Besessenheitskulte erinnernden Therapie sind: 1) Selbstanklage: Zuerst werden bei sich selbst die Ursachen für Frustration und Aggression gesucht. 2) Allozentrische Attribution: Sensibilisierung für die Schäden, die man anderen durch sein Verhalten zugefügt hat. 3) Reinigungsprozeduren. 4) Sunao-Zustand: sich in einen sanften, entspannten Zustand begeben, in dem Heiterkeit, Dankbarkeit, Vorurteils- und Konfliktfreiheit vorherrschen. Gedatsu weist viele Ähnlichkeiten mit Morita und Naikan auf.
Literatur
Queckleberghe, R. von (1991). Klinische Ethnopsychologie. Heidelberg: Asanger.
Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
PsychologielexikonModernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.