Maurice, 1877-1945, französischer Soziologe und Psychologe. Studium der Philosophie in Paris, nach Aufenthalten in Hannover und Berlin Lehrer in Reims, Nancy und Tours. Halbwachs studierte dann Ökonomie, Mathematik und Recht und traf an der Sorbonne in Paris auf seine Lehrer Emile Durkheim und François Simiand. 1919 erhielt er einen Lehrstuhl in Caen, lehrte 1919-35 in Straßburg, ging 1930 als Gastprofessor nach Chicago und lehrte ab 1935 an der Sorbonne. 1944 erhielt er eine Professur für Sozialpsychologie am Collège de France in Paris, wenige Monate später wurde er deportiert und im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. Halbwachs modifizierte durch das Einbeziehen psychologischer Phänomene Durkheims Soziologiekonzept. So wendete er die soziologische Methode auch auf das Gedächtnis an und betonte dessen gesellschaftlichen Ursprung. Hauptwerke: Les Cadres sociaux de la mémoire (1925), Morphologie sociale (1938), La Mémoire collective (1950).
Literatur
Egger, S. & Schultheis, F. (2000). Maurice Halbwachs. Zu Leben und Werk. Konstanz: Universitätsverlag.
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