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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Identifikation Identifizierung

Autor
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Julia Schneider-Ermer

Verinner-lichung eines anderen Menschen. Das menschliche Gehirn ist ein so empfindlicher und umfassender Steuerungsapparat, daß es wahrscheinlich die Reizfülle von innen und außen nicht bewältigen könnte, wenn es nicht fähig wäre, von anderen Menschen bereits vorgeformte Gestalten der Bewältigung von Situationen zu übernehmen. Den Vorgang dieser Übernahme nennen wir Identifizierung. In ihr wird ein Mensch so wie ein anderer, zu dem er augenblicklich eine Beziehung hat. Eine Identifizierung ist selten vollständig (Introjcktion); sie kann bewunderte wie abgelehnte Züge der Person, die nachgeahmt wird, enthalten (Identifizierung mit dem Angreifer). Das menschliche Ich und Über-Ich werden weitgehend durch Identifizierung aufgebaut; die Lösung des Ödipuskomplexes durch Identifizierung läßt sich in folgende Formel fassen: «Wenn ich schon nicht den Vater besiegen und die Mutter ganz für mich haben kann, dann will ich wenigstens werden wie er!» Identifizierung ist mehr als Nachahmung; neben den Kopien des Verhaltens der betroffenen Person enthält sie auch den Ansatz: «Was würde X in dieser Situation tun?» und «Wie würde X diese Situation erleben

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