methodisches Verfahren zur Erfassung der in Kommunikationen enthaltenen Aussagen und Bedeutungen. Gewöhnlich sind damit Texte, also sprachliche Kommunikation, gemeint - deshalb wird der englische Begriff "Content Analysis" auch mit Text-, Bedeutungs- oder Aussagenanalyse übersetzt; dabei wird heute auch ganz oder teilweise nonverbales Material (wie Bilder, Musikstücke, Filme etc.) einbezogen. Die Inhaltsanalyse stellt eine Verbindung zwischen der quantitativ-hermeneutischen Textinterpretation und der empirisch-systematischen Textanalyse dar. Sie dient zum einen als Methode der Datenerhebung, die vorgibt, wie die Textbedeutungen zu erfassen sind; sie wird zum anderen auch als Auswertungsverfahren verstanden und sowohl qualitativ als auch quantitativ durchgeführt (Forschungsmethoden). Das methodische Grundprinzip läßt sich anhand von sieben Schritten verdeutlichen . Diese Schritte sind nicht als streng hierarchische Abfolge zu sehen, da sie in der praktischen Anwendung teilweise parallel ablaufen und teilweise auch Rückkopplungen denkbar sind: Wenn z.B. keine ausreichende Kodiererübereinstimmung zu erreichen ist, müssen die Einheiten neu definiert werden.
In der Inhaltsanalyse werden einzelne Textteile (Einheiten) ausgewählten Bedeutungseinheiten (Kategorien) zugeordnet, die in Übereinstimmung mit der Hypothese definiert werden. Die zugeordneten Textteile werden bei der quantitativen Inhaltsanalyse ausgezählt und statistisch ausgewertet (Häufigkeits- und Kontingenzanalysen), bei der qualititativen Analyse dagegen (nur) interpretiert.
Literatur
Groeben, N. & Rustemeyer, R. (1995). Inhaltsanalyse. In E. König & P. Zedler (Hrsg.), Bilanz qualitativer Forschung. Band II: Methoden. Weinheim: Deutscher Studien-Verlag.
Mayring, P. (1997). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. Weinheim: Deutscher Studien-Verlag.
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