Heinrich, 1897-1979, deutsch-amerikanischer Neuropsychologe. 1918-1921 Studium in Hamburg bei W. Stern und 1922 in Berlin, 1923 Übersiedlung in die USA, 1924 Promotion an der Stanford University, Kalifornien, 1924-1926 Dozent an der University of Minnesota, 1926-1928 Forschungen an der Columbia University, New York, 1928-1933 am Behavior Research Fund, Chicago, 1933-1963 an der University of Chicago, ab 1935 Professor für Psychologie. Nach Untersuchungen zur Eidetik (Studies on the eidetic type and on eidetic imagery, 1928) und den Wirkungen des Meskalin (Mescal: the divine plant and its psychological effects, 1928) widmete sich Klüver der Verhaltensforschung (Behavior mechanisms in monkeys, 1933) und der Neuropsychologie. Er untersuchte den Zusammenhang zwischen optischer Wahrnehmung und Temporallappen-Funktionen und beschrieb die Verhaltensänderungen (psychische Erblindung, Hypersexualität, Aggressivität), die nach einer temporalen Lobotomie auftreten (Klüver-Bucy-Syndrom). Nach dem Tod S. Polyaks führte er dessen Arbeit fort und gab 1957 dessen The vertebrate visual system heraus.
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