Behinderungen des Lernens, die nicht auf Intelligenzmangel oder einem ungenügenden Entwicklungsstand beruhen. Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Es gibt Behinderungen, die auf körperlich nicht nachweisbare, geringfügige Gehirnstörungen zurückzuführen sind und durch besondere Übungen ausgeglichen werden können. Sehr viel häufiger sind Lernstörungen durch Neurosen, die sich in gefühlsbedingten Blockierungen oder Schwierigkeiten bei der Konzentration äußern. Sie beruhen möglicherweise auf zu hohen Anforderungen an die eigene Leistung (Ich-Ideal), auf einem unbewußt begründeten Mangel an Motivation (es wird auf ein Examen gelernt, das nicht als eigenes Ziel, sondern als Wunsch der Eltern erlebt wird; die Lernstörung verbindet dann die Rache an den Eltern mit der Selbstbestrafung für die unbewußte Feindseligkeit diesen Eltern gegenüber). Lernstörungen verschiedener Art (wie Leseschwäche) sind heute die häufigste Schwierigkeit, mit der Erziehungsberater aufgesucht werden. Neben den individuellen sind hier also auch gesamtgesellschaftliche Ursachen zu sehen (Wettbewerb in der Leistungsgesellschaft).
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