bezeichnen verhaltensbezogene und kognitive Vorgehensweisen, die zum Zwecke des Wissenserwerbs eingesetzt werden (Wissen). Sie sind vor allem deshalb von Bedeutung, da die Art der eingesetzten Lernstrategien in hohem Maße die Qualität des erworbenen Wissens (Verständnistiefe, Anwendbarkeit) beeinflußt. Dabei werden Lernstrategien auf unterschiedlichem Auflösungsniveau betrachtet. Auf einem groben Niveau werden unterschiedliche Lernstile betrachtet. Eine bekannte Unterscheidung differenziert zwischen oberflächenorientiertem und tiefenorientiertem Stil ("surface-level approach" vs. "deep-level appraoch"). Oberflächenorientiertes Lernen konzentriert sich auf das Auswendiglernen von einzelnen Fakten, während beim tiefenorientierten Vorgehen ein Verständnis von Zusammenhängen, Hintergründen etc. angezielt wird. Auf einer mittleren Ebene sind die Lernstrategien im engeren Sinne angesiedelt. Eine bekannte Einteilung unterscheidet Wiederholungs-, Organisations- (Herstellen von Verbindungen innerhalb des Lernstoffes) und Elaborationsstrategien (Herstellen von Verbindungen zwischen Lernstoff und Vorwissen). Auf einer feinen Auflösungsebene betrachtet man einzelne Vorgehensweisen wie etwa "In-eigenen-Worten-formulieren"; hier spricht man bisweilen auch von Lerntaktiken.
Effektive Strategietrainings zu implementieren ist eine nicht ganz einfache und sehr aufwendige Angelegenheit, da Lernende in aller Regel an ihren alten Strategien hängen und nicht ohne weiteres bereit sind, diese aufzugeben. Dennoch wurden inzwischen Trainings entwickelt, deren Wirksamkeit als gut belegt gelten kann. Beispielsweise kann die Methode des Reziproken Lehrens ("reciprocal teaching") eingesetzt werden, um Lesestrategien und damit das Leseverständnis zu fördern.
Literatur
Mandl, H. & Friedrich, H. F. (Hrsg.). (1992). Lern- und Denkstrategien: Analyse und Intervention. Göttingen: Hogrefe.
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