die Lehre von der Anwendung psychologischer Forschungsmethoden auf interessierende Untersuchungsgegenstände. Allgemein wird zwischen dem quantitativen und qualitativen Weg unterschieden. Beide Wege bevorzugen jeweils unterschiedliche objektiv messende (= standardisierte) versus (subjektiv oder objektiv) sinnverstehende (= unstandardisierte) Methoden. Welcher Ansatz von beiden der "Angemessenere" ist, ergibt sich aus dem Forschungsgegenstand und dem analytischen Interesse des Forschers. Man muß dabei berücksichtigen, in welcher Weise die verwendeten Verfahren das Ergebnis bedingen, denn Wissen ist eine spezifisches Produkt der eingesetzten Forschungsmethoden. Sinn einer Methodenlehre kann daher nur sein, die Vorgehensweisen und Konzepte nachvollziehbar zu gestalten und zur Diskussion zu stellen (Statistik, Experiment, Methodenkritik).
Alle Schritte der Deskription, theoretischen Repräsentation (bzw. Konstruktion) und schließlich der Organisation und empirischen Geltungsbegründung wissenschaftlicher Erklärung implizieren bestimmte methodische Regeln, mit deren allgemeiner Analyse und Begründung sich die Wissenschaftstheorie (z. B. die "Logik der Forschung" nach Popper) beschäftigt. Diese Methoden betreffen allgemeine Prinzipien wissenschaftliche Erklärungen( z. B. das Prinzip der empirischen Falsifizierbarkeit theoretischer Konstrukte und ihres Erklärungsanspruches), aber auch spezielle Methoden der Erkenntnis (Beobachtungsmethoden, experimentelle Methoden, Meßmethoden, Methoden der statistischen Datenanalyse etc.). Insbesondere letztere Methoden enthalten bestimmte mathematisch-formale Annahmen (z.B. Normalverteilung) und sind hinsichtlich ihrer Angemessenheit gegenüber dem Erkenntnisgegenstand und allgemeinen Zielen der Erkenntnis nach ihrer Werkzeug- und Modellfunktion zu beurteilen.
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