Bezeichnung für die Gläubigkeit, die neben einer offen akzeptierten Gläubigkeit und wissenschaftlichen Erkenntnissen steht, diesen manchmal auch entgegensteht. Para-Gläubigkeit kann in großen Bereichen mit dem negativ besetzten Begriff Aberglauben gleichgesetzt werden. Durch persönliche Wert- und Kausalitätszuschreibungen, die objektive Informationen ergänzen, können anschließend feststellbare Wirkungen auf die Entwicklung eines para-gläubigen Verständnisses fördern (Mancher Erfolg im Leben wird auf das Daumen-halten befreundeter Personen zurückgeführt). Der Glaube an paranormale Phänomene speist sich aber auch aus wissenschaftlich noch nicht belegten Phänomenen, z.B. die Wirkungen bei Akupunktur, die traditionellerweise durch einen Ausgleich von Energiesystemen im Körper erklärt werden (Medizin, chinesische). Para-Gläubigkeit zeigt sich u.a. im Glauben an Astrologie, Telepathie, Hexerei, Wunderheilen, Erdstrahlen und Ufos. Kontext und Ausprägung der Para-Gläubigkeit sind noch unvollständig erforscht: Bekannt ist, daß Frauen im Durchschnitt vermehrt an paranormale Phänomene glauben und Religiosität im allgemeinen keinen Einfluß zeigt. Die Hypothese, es handle sich bei Para-Gläubigen um psychisch beeinträchtigte Personen, muß angezweifelt werden (New Age).
Literatur
Terwey, M. (1995). Para-Gläubigkeit. In G. Eberlein (Hrsg.), Kleines Lexikon der Parawissenschaften. München: Beck.
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