Astrologie, Sterndeutekunst, System von Überzeugungen über kosmoterrestrische Zusammenhänge, das sich auf Tradition und persönliche Evidenzerlebnisse, nicht aber auf wissenschaftliche Forschung stützen kann. Kern der Astrologie ist die These, individuelle Persönlichkeiten und bedeutsame Lebensereignisse, aber auch wirtschaftliche, politische und soziale Begebenheiten sowie Naturereignisse würden in Zusammenhang mit Himmelskörpern (Mond, Planeten Sonne) stehen. Die Auswahl der astrologisch relevanten Himmelskörper ist selektiv - Fixsterne, Supernovae, galaktische Strukturen, Meteore oder Kometen werden nicht oder kaum einbezogen. Im Unterschied zur Astronomie stellt die Astrologie keine Fragen zu den Himmelskörpern selbst und zu deren Verhältnis zueinander (Entfernungen, Gravitation) . Im Unterschied zur Psychologie knüpft sie nicht an physikalische, physiologische, anthropologische, soziale und historische Bestimmungsgrößen und Erscheinungen an, sondern geht davon aus, daß ihre postulierten Zusammenhänge "zwischen Stern und Mensch" ohne natürliche Kausalglieder vorhanden sind. Von der Astronomie werden nur die berechneten Positionen der Himmelskörper auf ihren geozentrisch definierten Bahnen übernommen, und die zu einem interessierenden Zeitpunkt (z.B. Geburt) angebbaren Positionen werden in einem Horoskop gesammelt. Innerhalb dieses geschlossenen Systems, das sich gegenüber weiterer Naturerkenntnis verselbständigt hat, werden dann variable und feste Beziehungen zwischen Komponenten (Planeten, Sonne, Mond; Tierkreiszeichen; Häuser) hergestellt. Aus diesem Überzeugungssystem hat sich eine Praxis herausgebildet, bei der "Experten" (Astrologen) astrologische Beratung für Unkundige anbieten (New Age).
Literatur
Ertel, S. (1995). Astrologie. In G. Eberlein (Hrsg.), Kleines Lexikon der Parawissenschaften. München: Beck.
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