von Leonard Orr in den 70er Jahren entwickelte, wissenschaftlich kaum überprüfte Form der Psychotherapie. Eine spezifische Technik beschleunigt den Atem und führt zu einem tranceähnlichen Zustand, der ermöglichen soll, sich an das Geburtserlebnis wieder zu erinnern bzw. sich zurückzuversetzen. Denn die Persönlichkeit beruhe auf den Überlegungen und Eindrücken des Selbst, die während des Geburtstraumas gebildet worden seien. Späteren psychischen Traumen wird weniger Gewicht beigemessen. Die Eindrücke und Gedanken des Selbst manifestieren sich in "persönlichen Gesetzen", die das Leben bestimmen. Das Nacherleben des Geburtstraumas soll helfen, die "persönlichen Gesetze" zu überprüfen, diese gegebenenfalls aufzugeben und durch Affirmationen zu ersetzen. Solche Affirmationen sind Feststellungen, die gewünschte Veränderungen im gegenwärtigen Erleben des wirklichen Erlebens verursachen. Sie wiederholt aufgeschrieben, laut aufgesagt oder auch nur angehört. Das Rebirthing findet unter Anleitung eines Therapeuten statt, der den Klienten beim Atmen anleitet, solange bis es zu dem Erlebnis des Geburtstraumas kommt. Auftretende negative Gefühle oder Gedanken werden vom Klienten nicht verbalisiert, sondern mit jedem Atemzug wird "alte Negativität ausgestoßen". Erlebbar werden sollen unendliche Offenbarung, unendliches Wissen und unendliche Liebe. Heilend scheint Rebirthing bei Menschen zu wirken, die ängstlich, depressiv, süchtig, suizidal, an verminderter Selbstachtung leidend oder erfolglos sind.
Literatur
Jones, E. ( 1983). Rebirthing. In R. Corsini (Hrsg.), Handbuch der Psychotherapie, Bd. 2. Weinheim: Beltz.
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