ein Verfahren der systemischen Therapie, setzt konsequent auf Transparenz in der therapeutischen Kooperation und grenzt sich von Konzepten ab, die mit z.T. undurchschaubaren, getrennt von der Familie erarbeiteten Schlußinterventionen operieren (z.B. paradoxen Interventionen, Psychotherapie). Beim Reflektierenden Team wird, wie in der klassischen systemischen Therapie auch, zwischen dem therapeutischen System (Familie, Team, Paar mit Berater) und dem reflektierenden System (meist zwei bis vier Beobachter) eine Trennung aufrechterhalten. Das ratsuchende System kann jedoch die Diskussionen des therapeutischen Teams über das Beratungsgespräch verfolgen, weil dieses entweder mit im Raum sitzt oder im Nebenraum mit einer in beiden Richtungen durchlässige Scheibe. Das Gespräch wird etwa zwei- bis dreimal für eine 5-10-minütige Teamdiskussion unterbrochen. Das Team spricht dabei auf vorsichtige, suchende, konjunktivische Weise (es könnte sein...) und vermeidet Festlegungen und Diagnosen. Es geht nicht darum, die eine richtige Erklärung zu finden, vielmehr ist es die aktiv aufrechterhaltene Vielfalt, die dem ratsuchenden System helfen kann, mehrere Perspektiven gelten und nebeneinander existieren zu lassen. Damit steht dieses Modell in der Tradition narrativer Therapie, in dem im Sinne eines aktiven Spiels mit Bedeutungen eingefahrene Sichtweisen durch eine Vielfalt von Perspektiven erweitert werden.
Literatur
Hargens, J., Schlippe, A.v. (Hrsg.).(1998). Das Spiel der Ideen. Reflektierendes Team und systemische Praxis. Dortmund: Borgmann.
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