Berater, auch: change agent, hat im Bereich der Organisationsentwicklung einen hohen Stellenwert. Als change agents können interne oder externe Berater ihre Dienste tun. Inzwischen dominiert - zumindest in der einschlägigen Literatur - die Meinung, der Berater solle in Überwindung des traditionellen "Arzt-Patienten-Verhältnisses" nicht als Experte für inhaltliche Lösungen auftreten - sofern er solche überhaupt anbieten könne. Präzise inhaltliche Beratungen zu betrieblichen Einzelfragen würden den Lern- und Erfahrungsprozeß auf seiten der Organisation eher behindern und keine Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Es komme vielmehr darauf an, das Detailwissen und die Intimkenntnisse der zu Beratenden bzw. Betroffenen zu aktivieren, um zu funktionsfähigen, inhaltlichen Lösungen zu gelangen. Angemessen sei somit eher eine Vorgehensweise, die für die Aktionsforschung kennzeichnend ist: Prozeßberatung. Den Betroffenen wird zurückgekoppelt, wie sie über die geplanten Interventionen kommunizieren, wie sie mit Interessensgegensätzen, Konflikten und Machtungleichgewichten (Macht) umgehen. Der Prozeßberater übernimmt somit als teilnehmender Beobachter eher die Funktion eines Moderators.
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