vom niederländischen Anatom L. Bolk (18661930) geprägte Vorstellung, daß die körperliche Reifung des Menschen im Vergleich zum Tier zugunsten der Entwicklung des Gehirns verzögert abläuft (Reifung, Zentralnervensystem). Gilt für die höheren Säugetiere, daß das Junge bereits spezialisiert für eine bestimmte Umwelt ins Leben tritt und die Zeit seiner Unselbständigkeit und Hilfsbedürftigkeit möglichst kurz befristet ist, so stehe der junge Mensch unter einer entgegengesetzten Tendenz. Der neugeborene Mensch habe weder in Bewegungsart noch in der Körperhaltung oder in seiner Kommunikationsweise den artgemäßen Typus der Reifeform erreicht.
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