Hilfsmittel, um beurteilen zu können, ob das Verhalten eines Rollenträgers den Erwartungen entspricht. Häufig erfordern Rollenüberforderung, Rollenambiguität oder Rollenkonflikte eine Klärung der Rollen. Mit Hilfe der Rollenanalyse wird beurteilt, ob eine Rollenhandlung normativem Verhalten entspricht, der Handelnde sich in seinem Handeln der Wirkung auf die Umwelt bewußt ist und ob die Handlung den Rollenträger in seiner Position bestätigt. Der Analysegegenstand ist im allgemeinen die Rollenerwartung von irgend jemandem aus der Bezugsgruppe (Fremderwartung) an den Inhaber einer Position oder auch die Erwartung eines Positionsinhabers an sich selbst (Eigenerwartung). Das Ziel ist immer eine Reduzierung von Koordinations- und Kooperationsmängeln. Die Auswertung sollte Zuständigkeiten innerhalb eines Positionsgefüges definieren, Überschneidungen von Handlungsräumen klären und reduzieren, um Abgrenzungen zwischen den Rollen vornehmen zu können. Die Rollenanalyse zeigt auch Sanktionen auf, d.h. Maßnahmen, die den Rolleninhaber veranlassen sollen, seine Rolle einzuhalten. Die Analyse kann mit den üblichen Methoden der Sozialforschung (Interviews, Fragebogen) durchgeführt werden. Positionsinhaber einer Bezugsgruppe werden einzeln nach Eigenerwartung und Fremderwartung befragt. Anhand eines Soziogramms lassen sich die Erwartungen graphisch darstellen und anschließend in der Bezugsgruppe reflektieren.
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