entscheidender Wirkfaktor für das Erreichen von Zielen. Rückmeldung ist um so wirkungsvoller, je genauer sie den Handelnden über das Ergebnis seiner einzelnen Handlungsschritte auf dem Weg zum Ziel informiert und je besser sie ihn dabei unterstützt, seine Aktivitäten richtig einzuschätzen. Exakte Rückmeldungen über den Handlungsverlauf geben Auskunft darüber, ob man seine geplanten Vorgehensweisen und Handlungsstrategien beibehalten kann oder ob sie im Hinblick auf eine problemlose und schnelle Zielerreichung verändert werden müssen. Die Ergebnisrückmeldung gibt dann Auskunft darüber, ob das Ziel erreicht ist und nun deaktiviert werden kann (Handlung, Handlungsregulation). Rückmeldungen im Zielsetzungsansatz nehmen mit Bezug auf Leistungen im Sinne des klassischen knowledge of results die Rolle einer bedeutsamen Moderatorvariablen des Ziel-Leistungs-Zusammenhangs ein. Belege hierfür liefern zahlreiche Studien, in denen die Leistungswirkungen kombinierter Ziele und Rückmeldungen mit den Wirkungen der alleinigen Darbietung einer dieser beiden Einflußfaktoren verglichen wurden. In der überwiegenden Mehrzahl dieser Untersuchungen zeigte sich eine deutliche Leistungsüberlegenheit der Kombination von Zielen und Rückmeldungen. Diese stärkeren Leistungswirkungen kombinierter Ziele und Rückmeldungen werden damit erklärt, daß Ziele und Rückmeldungen zwei sich wechselseitig ergänzende Funktionen erfüllen, die beide für den Prozeß der Regulation von Aufgabenhandlungen unerläßlich sind: Ziele veranlassen und lenken Handlungen, während Rückmeldungen eine Kontrolle des Fortschritts auf dem Weg zum Ziel erlauben.
Moderatorwirkungen von Resultatrückmeldungen treten jedoch nicht bei allen Aufgaben auf. So weisen Ergebnisse einiger Laborstudien darauf hin, daß bei der Bearbeitung von Aufgaben, die den Personen kontinuierlich tätigkeitsimmanente Rückmeldungen über den erreichten Leistungsstand bieten, zusätzliche Resultatrückmeldungen keine weiteren Leistungsverbesserungen bewirken im Vergleich zu dem Effekt alleiniger Zielvorgaben. Die Wirksamkeit von Resultatrückmeldungen scheint demnach gerade an das Fehlen solcher tätigkeits-immanenten Informationen gebunden zu sein. Die Wirkungen von Rückmeldungen hängen darüber hinaus von einer Reihe von Merkmalen der Quellen von Feedback-Informationen ab, wie z. B. der erlebten Glaubwürdigkeit oder der psychologischen Nähe zur handelnden Person.
Literatur
Farr, J. L. (1991). Leistungsfeedback und Arbeitsverhalten. In H. Schuler (Hrsg.), Beurteilung und Förderung beruflicher Leistung (S. 57-80). Stuttgart: Verlag für Angewandte Psychologie.
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