1) Heimweh, Fernweh, Sich-Verzehren nach einem anderen Menschen. Sehnsucht haben wir, wenn wir nicht glücklich sind. Wenn wir aber glücklich sind, merken wir es nicht. Heimweh, Fernweh, Verliebtheit, Kunst, Mode, Autos und mancherlei mehr sind Manifestationen der Sehnsucht. 2) der Wunsch, zu einem Urzustand zurückzukehren. Dieses Erinnern an Vergangenes ist fest verankert in der familiären oder kulturellen Tradition, der Geschichte oder in der erlebten Erfahrung eines Glückszustandes. Die Sehnsucht ist nur solange mächtig wie das, was verloren ist, als etwas Unwiederbringliches erlebt wird. In dem Moment, wo man es wiederhaben kann, erlischt die Sehnsucht und wird zu Neugier und Interesse. 3) Nach dem Philosophen Platon wurde der ursprünglichen Einheit von Mann und Frau, einer Androgynität, in einer anfänglichen Kugelgestalt Ausdruck verliehen. Zeus, dem das so vereinte Menschengeschlecht zu stark wurde, hieb es entzwei. Durch die Teilung entstand eine immerwährende Sehnsucht. So wird die Liebe bei Platon als ein Verlust definiert. 4) Neben der Nostalgie ist die Utopie ein wichtiges Element in der Modernen und wird zunehmend wichtiger. Alle Utopien beschreiben eine vorwärts gerichtete Sehnsucht.
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