Vorteile, die aus einer unbewußt motivierten seelischen Erkrankung (Neurose) gezogen werden: Eine Frau fürchtet, ihr Mann könne sie verlassen. Die Angst löst körperliche Symptome aus, unter ihnen heftiges Herzklopfen. Mit Hilfe dieser Herzkrankheit, die jederzeit- so behauptet, persönlich ehrlich überzeugt, die Frau - zu ihrem Tode führen könnte, wenn nicht ständig jemand bei ihr sei, gelingt es ihr, den Mann an das Haus zu fesseln. Der sekundäre Krankheitsgewinn muß von Simulation unterschieden werden. In diesem Fall würde die Frau bewußt einen Herzanfall schauspielern, um den Mann am Verlassen des Hauses zu hindern. Der sekundäre Krankheitsgewinn ist meist kein echter Gewinn, sondern nur eine kurzfristige, letzten Endes abträgliche Hilfe. Der Mann in unserem Beispiel wird schließlich nicht mehr nur an einen Seitensprung denken, sondern sich scheiden lassen. Neurotische Mittel beschwören oft gerade herauf, was sie scheinbar bekämpfen.
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