Abk. TGA, eine vorübergehend auftretende massive Gedächtnisstörung, deren Dauer auf weniger als 24 Stunden begrenzt ist. Die TGA gehört zu den ätiologisch noch wenig verstandenen Krankheitsbildern, was sicher mit an ihrer kurzen Dauer und ihrem vorwiegenden Auftreten bei über 60jährigen Patienten liegt. Hauptmerkmal ist die Amnesie, die allerdings stärker den anterograden als den retrograden Gedächtnisbereich umfaßt. Um eine TGA zu diagnostizieren, sollten verläßliche Informationen über den Beginn der Attacke existieren, die Dysfunktionen während der Attacke sollten auf sich wiederholende Fragen des Patienten und auf Amnesie begrenzt sein, bedeutende begleitende neurologische Zeichen sollten fehlen und der Gedächtnisverlust sollte vorübergehend sein. Die meisten TGAs finden sich bei Personen um die 60 Jahre; vor dem 40. Lebensjahr gibt es praktisch kaum Fälle, nach dem 80. Lebensjahr auch recht wenige, was aber an der allgemeinen Alterssterblichkeit und an den in diesem Alter weniger beachteten transienten kognitiven Defiziten liegen dürfte. Risikofaktoren für TGA sind Bluthochdruck, Krankheiten der Herzkranzgefäße, vorausgehende Schlaganfälle, Diabetes oder periphere vaskuläre Erkrankungen. TGA-auslösende Faktoren lassen sich grob in physische und psychische Streßfaktoren untergliedern (z.B. emotionaler Streß, Schmerz, Eintauchen in kaltes oder heißes Wasser). Bleibende Konsequenzen sind in der Regel nicht zu erwarten, wenngleich sich hier nicht alle Autoren einig sind.
Literatur
Markowitsch, H.J. (Ed.). (1990). Transient global amnesia and related disorders. Toronto: Hogrefe & Huber..
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