eine von Milton Erickson in die Hypnose und Hypnotherapie eingebrachte Technik, die sich mittlerweile auch andere Therapieschulen (Neurolinguistisches Programmieren, Systemische Therapie, Kurztherapie) zunutze machen: Fähigkeiten, die in bestimmen Lebensbereichen vorhanden sind, werden auf den Problembereich des Klienten übertragen, um zu einer Problemlösung beizutragen. So kann die Fähigkeit zur Muskelkontrolle, über die ein Kind z.B. beim Fußballspielen bereits verfügt, übertragen werden auf den Bereich des Bettnässens, wo dieselbe Muskelkontrolle nun Kontrolle über den Schließmuskel bedeutet. Implizit ist hier die Annahme, daß der Klient über alle Fähigkeiten, die er zur Problemlösung benötigt, bereits verfügt und es ihm nur noch gelingen muß, diese auch im Problembereich erfolgreich zu nutzen. Insoweit ermöglicht das Utilisieren das Einleiten einer Lösungstrance: Der Klient ist nicht mehr ständig im Problemraum gedanklich beschäftigt (in dem er zunächst nicht über diese Ressourcen verfügen kann), sondern er bewegt sich im Lösungsraum (wo auch seine Möglichkeiten und Fähigkeiten für ihn zugänglich sind). Der Hypno-Kindertherapeut Siegfried Mrochen erklärte einem Kind eindrücklich, wie die Muskelbewegung vom Gehirn gesteuert werde, wenn er den Ball ins Tor schieße. Dann erklärte er dem Kind, daß auch der Schließmuskel ein Muskel sei, der genauso vom Gehirn gesteuert werde. Im weiteren erklärte er dem Kind, wie ein Glas Wasser durch den Körper fließe und schließlich, unter Zuhilfenahme der Schließmuskeln, auch wieder ausgeschieden werde. Dann fügte er beide Informationen zu einem Ganzen: Das Gehirn ist der Chef für die Muskeln, und Du bist der Chef von deinem Gehirn. (1993)
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