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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Fähigkeiten

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

abilities, stellen nach Hacker (1998) verfestigte Systeme verallgemeinerter psychischer Prozesse dar, die den Tätigkeitsvollzug steuern, also Leistung ermöglichen. Sie betreffen hauptsächlich kognitive Vorgänge bei der Signalaufnahme und -verarbeitung, mnestische als Gedächtnisleistungen sowie gedanklich analysierende und synthetisierende Vorgänge. Sie sind somit nicht beobachtbar, allenfalls können sie erschlossen werden. Diese geistigen Fähigkeiten regulieren Handlungen auf drei Ebenen. Auf der sensumotorischen Regulationsebene stehen Fertigkeiten, also die Beherrschung von eingeübten und automatisierten Bewegungsabläufen im Vordergrund. Formen des Könnens, d.h. des regelbasierten Verhaltens in vertrauten Situationen, sind Gegenstand der Handlungsregulation auf der perzeptiv-begrifflichen Ebene. Bei der Bewältigung komplexer Situationen und Aufgaben bedarf es hingegen verallgemeinerter Verfahren in Form von Plänen, Strategien oder Heuristiken, die auf der intellektuellen Ebene reguliert werden. Erweiterte Betrachtungen dieses Ebenenmodells schließen generalisierte und routinisierte Vorgehensweisen zur metakognitiven Regulation von Planungs-, Zielsetzungs- und Rückmeldungsprozessen mit ein. Auf dieser Ebene spielen Expertise (Expertiseforschung) und Erfahrung eine wesentliche Rolle (Sonntag & Schaper, 1999).

Neben diesen eher auf spezifische Tätigkeiten orientierten Fähigkeitsaspekten spielen auch allgemeine kognitive Fähigkeiten wie Intelligenz bei der Aufgabenbewältigung eine wichtige Rolle. Es gibt nur wenige berufliche Tätigkeiten, deren Leistungen nicht mit Unterschieden in der generellen intellektuellen Leistungsfähigkeit zusammenhängen. Von der Bedeutung umfaßt dieses Konstrukt sowohl Basisfähigkeiten des Denkens (z.B. Beziehungen erfassen), kulturbezogene kognitive Fähigkeiten (vor allem verbale Fähigkeiten wie Sprachverständnis) und die Fähigkeit, (komplexe) Probleme zu lösen. In erweiterten Ansätzen werden darüber hinaus auch "soziale" und "praktische" Intelligenzleistungen miteinbezogen.

Literatur

Hacker, W. (1998). Allgemeine Arbeitspsychologie. Bern: Huber.

Sonntag, Kh. & Schaper, N. (1999). Personale Verhaltens- und Leistungsbedingungen. In D. Frey, C. G. Hoyos & D. Stahlberg (Hrsg.), Lehrbuch der Arbeits-, und Organisationspsychologie. Weinheim: Psychologie Verlags Union.


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