Form von Überlebenstraining und Variante des Outdoor-Trainings, mehrtägige, abseits der Zivilisation und damit häufig im Ausland (z.B. Skandinavien) durchgeführte Kurse, bei denen die Natur und das Fehlen von eigentlich nicht mehr wegzudenkenden Annehmlichkeiten (Mobiltelefon, Kreditkarten, Gastronomie etc.) genutzt werden, um gezielte Selbst- und Gruppenreflexion herbeizuführen. Das unmittelbare Erleben von Verantwortung, gegenseitiger Abhängigkeit sowie von sofortigen und eindeutigen Konsequenzen in verschiedenen Situationen erleichtert es den Trainern, Verhalten und Wirkung zu verdeutlichen. Vorteilhaft sind der große Erlebnis- und damit Erinnerungswert. Nachteilig sind die relativ hohen Kosten und die lange Dauer (meist fünf bis acht Tage) des Seminars. Dies macht es in der Regel auch unmöglich, alle Führungskräfte eines Arbeitsbereiches in eine solche Fortbildungsmaßnahme gleichzeitig einzubinden. Oft bleibt es deshalb bei einem einzelnen Teilnehmer, der das Gelernte als Multiplikator im Unternehmen implementieren soll. Auch besteht die Gefahr, daß körperlich leistungsschwächere Teilnehmer überlastet werden und durch die Konzentration auf das Durchhalten um jeden Preis das eigentliche Trainingsziel zur Nebensache wird. Zudem bleibt kritisch zu hinterfragen, ob ein Überlebenstraining geeignet ist, Gruppen- und Führungsprozesse zu verdeutlichen, oder ob dies nicht mit anderen, weniger aufwendigen und zeitintensiven Übungen genausogut oder gar besser möglich wäre.
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