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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

alternative Ernährungsformen

Autor
Autor:
Irene Roubicek-Solms

alternative Ernährungsformen, lassen sich grob in zwei Gruppen unterscheiden: a) vorwiegend gesundheitlich und ökologisch orientierte Ernährungsformen (z.B. Vollwert-Ernährung, Vegetarismus). Grundprinzipien sind dabei: überwiegend ovo-lacto-vegetabile Kost; weitgehender Verzicht auf industriell hergestellte Lebensmittel und Zusatzstoffe; möglichst schonende Zubereitung; Bevorzugung von naturbelassenen Lebensmitteln aus alternativem Anbau. Ernährungswissenschaftler stimmen weitgehend darin überein, daß die mäßige und mittlere Ausprägung vegetarischer Ernährungsformen (ovo-lakto-vegetabile und lakto-vegetabile Kost) einer abwechslungsreichen Mischkost gleichwertig sind, da sie im allgemeinen eine vollwertige Ernährung gewährleisten. Bei der Entscheidung für Vegetarismus fallen nicht nur gesundheitliche, sondern auch ökonomisch-ökologische Gründe ins Gewicht. Vertreter aller vegetarischer Ernährungsformen bevorzugen Rohkost und verzichten weitgehend auf Nikotin sowie Alkohol und betreiben Sport. b) vorwiegend geistig-weltanschaulich orientierte alternative E. (z.B. Makrobiotik und anthroposophische Ernährung). Wichtigstes Nahrungsmittel der makrobiotischen Ernährung sind Getreideprodukte. Makrobiotik ist eine extreme Form vegetarischer Ernährung, bei der eine ausreichende Zufuhr von lebensnotwendigen Nährstoffen nicht gesichert ist. Diese Kostform ist deshalb als Dauerkost nicht geeignet. Nach der anthroposophischen Ernährungslehre hat Nahrung nicht nur materiellen, sondern auch geistigen Gehalt. Die anthroposophische Ernährung ist überwiegend eine ovo-lakto-vegetabile Kostform. Alternative Ernährungsformen mit makrobiotischer oder strenger vegetarischer Ernährung sind besonders für Säuglinge und Kleinkinder mit erheblichen Risiken verbunden. Mangelzustände können zu Wachstumsverzögerung und psychomotorischer Retardierung (Psychomotorik) führen. Selbst eine ausschließliche Ernährung des Neugeborenen mit der Muttermilch einer Makrobiotikerin kann zu einer schweren und teilweise irreversiblen zerebralen Schädigung des Säuglings führen (Ernährungspsychologie).

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