Assimilation 1) Begriff aus der Entwicklungstheorie von J. Piaget: Im Gegensatz zu Akkommodation im kognitiven Bereich handelt es sich bei Assimilation um denjenigen Prozeß, in dem das Kind die Wirklichkeit an seine aktuelle kognitive Organisation anpaßt. Die Dinge oder Ereignisse der Umwelt, mit der das Kind konfrontiert wird, werden gleichsam durch die Brille der vorhandenen sensomotorischen Schemata und begrifflichen Strukturen erfaßt, in sie "eingeordnet", durch sie "erkannt", aber zugleich auch "verkannt", indem es eben nur soviel von ihnen erfassen kann, als in den Assimilationsschemata oder -strukturen enthalten ist. Bei jeder kognitiven Auseinandersetzung mit Objekten oder Erscheinungen der Umwelt muß es somit seine bisherige Erfahrung bis zu einem gewissen Grad verbiegen oder verzerren, um das Neue einzubeziehen und verstehen zu können. Erweisen sich die eingesetzten Assimilationsversuche zur erkennenden oder handelnden Bewältigung einer neuen Situation als teilweise unangemessen, so setzt an diesem Punkt die Akkommodation ein - die bei einem Assimilationsprozeß eingesetzten kognitiven Strukturen oder Systeme werden so verändert, daß sie besser auf die Situation passen (Adaptation, kognitive). 2) Kennzeichnung für die erfolgreiche Interaktion z.B. von Auswanderern mit der dominierenden Gruppe in einer Gesellschaft (z.B. Erlernen der Sprache und neuer Verhaltens- und Interaktionsmuster) (Akkulturationsstreß).
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