Blindsehen, Restsehen, blindsight. Bei Zerstörung der Sehrinde kann man trotz intakter Rezeptoren und Sehnerven nichts mehr sehen (Rindenblindheit) oder es verbleibt ein dem Bewußtsein kaum noch zugängliches Restsehen. Das heißt: Was das bewußte Erleben betrifft, sind diese Menschen völlig blind. Sie nehmen visuelle Reize nicht mehr bewußt wahr. Sie weichen aber Gegenständen aus, zum Beispiel einem Stuhl, der im Zimmer und im Wege steht, und behaupten gleichzeitig, absolut nichts zu sehen. Dieses Phänomen gilt als Beleg dafür, daß die Sehfelder der Großhirnrinde für bewußtes Sehen unentbehrlich sind (Sehen).
Literatur
Thompson, R. F. (1994). Das Gehirn (2. Aufl.). Heidelberg: Spektrum.
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