Container, psychoanalytisches Konzept, das sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut. W. R. Bion entwickelte im Jahre 1957 die Idee des "Containers" zunächst für psychotische Patienten, dann aber auch für Kinder und normale Erwachsene: Wenn es Patienten schwerfällt, heftige Affekte und Gefühle wahrzunehmen, als Teil ihrer selbst zu akzeptieren und schließlich zu bewältigen, benötigen sie ein Gegenüber, das dies alles für sie ausführt. Diese Funktion eines "Containers" erfüllt der Therapeut bzw. Analytiker, mit seiner wachen und offenen Haltung. Die gedankliche und gefühlsmäßige Arbeit des Analytikers entzieht den Selbstanteilen der Patienten ihre Gefährlichkeit und Unverständlichkeit; sie werden sozusagen "entgiftet" und "verdaut". Letztlich ist das Container-Konzept aber auch wiederum nicht neu: Diese Haltung des Analytikers gehört zu den Essentials einer analytischen Haltung (Psychoanalyse).
Literatur
Mertens, W. (1998). Psychoanalytische Grundbegriffe (2. Aufl.). Weinheim: Beltz - Psychologie Verlags Union.
Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
PsychologielexikonModernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.