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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Destruktion

Autor
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Julia Schneider-Ermer

Zerstörung und Zerstörungslust. Freud sah die Zerstörung von Sachen wie die Aggression gegen Menschen in einem Destruktionstrieb begründet, der sich den lebenserhaltenden Trieben, dem Eros, entgegenstellt und sich zugleich mit ihnen vermischt, so im Sadomasochismus. Er nahm sogar an, daß sich der Destruktionstrieb letzten Endes gegen die eigene Person richtet, also ein Todestrieb ist, der nur von der Lebenslust und der Liebeskraft, der Libido, aufgehalten wird und sich dann nach außen wendet. Diese letzte Konsequenz seiner Auffassung von dem, was »jenseits des Lustprinzips« vor sich geht, ist fast allgemein abgelehnt worden. Für das Konzept eines Destruktionstriebes jedoch gibt es gute Gründe. Es läßt sich leicht sehen, daß ein Fortgang des Lebens ohne Zerstörung nicht denkbar ist. Der Pionier, der Urwälder rodet, und noch der Bauer, der Furchen in den Acker zieht, müssen »zerstören«, ehe sie säen können. Entsprechend dem Ausdruck »Libido« für die Kraft des Eros haben Nachfolger Freuds für die Kraft des Zerstörungstriebes die Bezeichnung »Destrudo« geprägt.

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