Einteilung der Drogenkonsumenten unabhängig von der jeweiligen Drogenspezifität in verschiedene Gruppen, etwa in Probierer, Suchtgefährdete, psychisch Abhängige, physisch Abhängige, Selbst- und/oder Fremdschädigende und Süchtige (Sucht). Solche Schemata sind oft unwissenschaftlich und auch in der Praxis wenig hilfreich. Es empfiehlt sich jedoch - gerade unter präventivem und therapeutischem Aspekt - zwischen Probierern und Gelegenheitskonsumenten, die den Konsum in ihren Lebensstil und ihr Lebenskonzept einpassen können, und den Abhängigen und Dauerkonsumenten, die umgekehrt ihren Lebensstil und ihr Lebenskonzept dem Konsum anpassen müssen, zu unterscheiden. Aus dieser Unterscheidung darf jedoch keine Bagatellisierung entstehen, zumal die Grenze zwischen beiden Konsum-Typen (auch "weichen" und "harten" Konsum-Mustern) auf Grund oft lange verdeckter Übergangsphasen schwer zu ziehen ist. Für Entscheidungen im praktischen Bereich der Drogenarbeit - sei es in der Prävention, Beratung, Psychotherapie, Bekämpfung des illegalen Handels oder Drogenpolitik - sind nicht nur die Oberflächenphänomene wie Drogenspezifität beim einzelnen Konsumenten, Epidemiologie der einzelnen Drogen oder Typus von Abhängigkeit von Bedeutung, sondern auch erheblich komplexere analytische, bis heute weitgehend unbeantwortete Fragen. Dazu gehört auch die Diskussion der Ursachen der Drogenabhängigkeit. Je nachdem, welche Position zur Frage der Ursachen eingenommen wird, unterscheiden sich generelle Ansätze in der Behandlung des Problems in der einzelnen Therapieeinrichtung ebenso wie im gesellschaftlichen Maßstab.
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