ein seit Jahrzehnten diskutierter Zusammenhang, wie Emotionen mit körperlichen, d.h. physiologischen und biochemischen, Vorgängen verknüpft sind - ihnen erlebnismäßig vorausgehen, ihnen folgen oder sie begleiten. Die emotionale Wirkung von Pharmaka kann sich in verschiedenen Merkmalen ausdrücken: Läßt sich eine Emotion durch ein Pharmakon auslösen, läßt sich die emotionale Intensität erhöhen bzw. erniedrigen, läßt sich die emotionale "Tönung" verändern, läßt sich die emotionale Reaktivität verstärken oder abschwächen, lassen sich spezifische Emotionsqualitäten verändern? Zentrale Frage ist derzeitig die Verknüpfung spezifischer Emotionen mit bestimmten neurophysiologisch-neurochemischen Systemen. Die physiologischen und biochemischen Systeme, die augenfällig mit dem emotionalen Geschehen verknüpft sind, sind das Nervensystem mit seinen zentralen und peripheren Anteilen (Nervensystem, Zentralnervensystem), das Hormonsystem (Hormone, Psychoneuroendokrinologie) und das Immunsystem (Psychoneuroimmunologie). Untersuchungen zum Bereich Emotion und Pharmaka (Psychopharmaka, Pharmakopsychologie) lagen unterschiedliche methodische Ansätze zugrunde, die z.T. erhebliche methodische Schwächen beinhalten. Pharmakonwirkungen
1) unter Nomalbedingungen: Verabreichung von Pharmakon und Kontrollpräparat (Plazebo).
2) bei nach Art der Emotionalität ausgewählten Personen: Applikation eines Pharmakon bei z.B. Probanden mit hoher Ausprägung von Angst.
3) bei Patienten mit emotionalen Störungen: Untersuchungsstichprobe aus Patienten mit einem Angstsyndrom oder mit Depression.
4) bei Personen mit experimentell induzierten Emotionen: Manipulationskontrolle einer Emotion und Verabreichung von Antagonisten.
5) im Vergleich zu psychologischen Maßnahmen: Gegenüberstellung und Vergleich hinsichtlich gemeinsamer Wirkungen und Wirkmechanismen.
Literatur
Erdmann, G., Ising, M & Janke, W. (1999). Pharmaka und Emotionen. In Euler et al. (Hrsg.), Emotionspsychologie. München: Urban & Schwarzenberg.
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