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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Exorzismus

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

die Austreibung von Geistern, Dämonen oder Teufeln, die man für die Schuldigen an einer Besessenheit hält. Die Magie, die man dabei ausübt, beruht in Wirklichkeit auf rein seelischen Vorgängen. Der Exorzist bedient sich suggestiver oder hypnotischer Kräfte, wie sie auch in manchen Formen der Psychotherapie angewandt werden. Ähnlich wie im Vollzug einer Bekehrung (Konversion) werden die Schrecken der Besessenheit zunächst so hoch wie möglich getrieben. Der Teil der Seele, der dem Besessenen so fremd erscheint, als wäre er ein selbständiges Wesen, wehrt sich dann mit aller Macht gegen die Austreibung. Die Wut des »Teufels« kann dann so gewaltig werden, daß sie die Existenz des Besessenen zu vernichten droht. Zugleich werden die »guten« Kräfte der Seele durch das Versprechen ermuntert, daß der Besessene wieder in Liebe (und in den Schutz der Kirche wie in die Gnade Gottes) aufgenommen werde, wenn er sich nur von dem »Teufel« lossage. Was im Exorzismus wirklich angestrebt wird, sollte in unserem Zeitalter der wissenschaftlich begründeten Psychotherapie vorbehalten sein.

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