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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Dämonen

Autor
Autor:
Irene Roubicek-Solms

gute oder böse Geister, die man sich als Beherrscher eines Waldes, einer Quelle, einer Krankheit oder eines anderen beschränkten Bereiches vorstellte. Indem man die Natur um sich her so mit »Wesen« belebte, die man sich menschenähnlich dachte, gewann man den Glauben, die Umwelt wie die Mitmenschen beeinflussen zu können (Animismus). Die alten Griechen verstanden unter »Dämon« (von daio = zuteilen) die Macht des Schicksals, das dem Einzelnen zugeteilt ist. Man erwartete von ihm, wie von den Geistern, Gutes und Böses. Noch der Teufel nach biblischer Vorstellung, der ein Abkömmling der heidnischen Dämonen ist, verweist mit seinem Beinamen »Luzifer« = Lichtbringer auf die Zwiespältigkeit, mit der man an Geister dachte. Auch wenn man davon spricht, ein Mensch sei von einem Dämon besessen, kann das bedeuten, daß man ihm Größe zuspricht. Manche Vorstellungen vom Genie gehen auf den Eindruck zurück, daß hier eine außermenschliche Kraft im Spiele sei. Tatsächlich dürften die Antriebe des Genies gerade so auf unbewußte Kräfte zurückgehen wie die ichfremden Äußerungen einer krankhaften Besessenheit.

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