Kernbegriff der Existenzanalyse zur Benennung der besonderen Seinsweise des Menschen, die darin besteht, daß sich der Mensch stets in einer "Situation" befindet, die ihn als Person an-geht bzw. an-spricht. Durch die Begegnung mit ihr gelangt der Mensch zur Existenz (Personale Existenzanalyse). Diese setzt an beim Vernehmen (Nous) dessen, was als Aufforderung der Situation verstanden wird, verläuft über eine (innere und äußere) dialogische Auseinandersetzung zur Entscheidungsfindung und mündet ein in ein über sich Hinausgehen (ex-sistere) und sich Einlassen auf Anderes (Selbst-Transzendenz). Durch seine Entscheidungen (Wille) gestaltet der Mensch seine Welt und sein eigenes Sein. Neben dem Existenz-Vollzug in der Begegnung beschreibt die Existenzanalyse heute vier Grundbedingungen der Existenz, die als Grundmotivationen dynamisch erlebbar werden und für Therapie und Psychopathologie grundlegend sind. Die Grundbedeutung von Existenz geht auf die Existenzphilosophie zurück.
Literatur
Frankl, V. E. (1994). Grundriß der Existenzanalyse und Logotherapie. In V. E. Frankl Logotherapie und Existenzanalyse. Texte aus sechs Jahrzehnten (Neuauflage). Berlin: Quintessenz.
Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
PsychologielexikonModernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.