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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Begegnung

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

Begegnung, in der Existenzanalyse die Bezeichnung einer Ich-Du-Relation, in der die personalen Fähigkeiten zweier Menschen zu einer besonderen Interaktion mit der Etablierung eines "Zwischen" als "Begegnungsfläche" führen; Begegnung meint das Erkennen, Verstehen und Beantworten eines "Du" (einer anderen Person) durch ein "Ich", das auf das eingeht, was den anderen und ihn selbst bewegt und daher gemeinsames Thema ist. Begegnung gilt in der humanistischen Psychologie (v.a. auch im Psychodrama) und in der Existenzanalyse als charakteristische Fähigkeit der Person. Sie ist zu ihrer Entfaltung und Entwicklung fundamental und stellt eine Form ihres Existenzvollzugs (Existenz) dar. Die Begegnungsfähigkeit der Person beruht auf der Individuation (Abgegrenztheit des Eigenen vom anderen, Selbstwert), deren implizite Gefahr der Vereinsamung durch die Begegnungsfähigkeit (Selbst-Transzendenz) überwindbar ist. Das Mittel der Begegnung ist der Dialog (Buber), nach Frankl der gemeinsame Sinn, durch den Begegnung stattfindet und der wie eine gemeinsame Klammer die Individuen verbindet und im Austausch hält. Begegnung stellt in der Sonderform der einseitigen, allein auf den Patienten abgestimmten Thematik das Hauptmittel humanistischer und existenzanalytischer Therapien dar (Personale Existenzanalyse).

Literatur

Längle, A. (1986). Existenzanalyse der therapeutischen Beziehung und Logotherapie in der Begegenung. In A. Längle (Hrsg), Die therapeutische Beziehung im Zusammenhang mit der Logotherapie. Wien: GLE-Verlag

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