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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Foltermethoden

Autor
Autor:
Anneliese Widmann-Kramer

Praktiken, die darauf ausgerichtet sind, durch vorsätzliches und planmäßiges Zufügen von körperlichem und seelischem Leid Informationen bzw. ein Geständnis zu erzwingen. Die destruktive Erfindungskraft der Menschen ist beim Einsatz von Folterpraktiken schier unbegrenzt. Die völkerrechtliche Ächtung von Folter sowie deren schonungslose Offenlegung durch Menschenrechtsorganisationen führte paradoxerweise zu einer Systematisierung und "Verfeinerung" der Folterpraktiken. Heute werden vermehrt schwer nachweisbare Foltermethoden angewandt, wie z.B. Elektrofolter, sexueller Mißbrauch, Psychoterror wie z.B. die Androhung einer Hinrichtung. Alle Foltermethoden bezwecken letztlich eine Schwächung von Körper und Seele . Während der Folter wird das Opfer in intensive Angst und Furcht versetzt und es steht in einem unfreiwilligen und extremen Abhängigkeitsverhältnis zu seinen Peinigern. Dadurch wird eine innere Verwirrung und Verstörung aufgebaut, die in ungünstigen Fällen jahrelang anhalten kann (Folterfolgen).

Literatur

Frey, C., Kläui, H. & Vogel, H. (1998). Diagnostik und Therapie bei Folteropfern. In G.-H. Burchard (Hrsg.), Erkrankungen bei Immigranten: Diagnostik, Therapie, Begutachtung (S. 325-337). Stuttgart: G. Fischer.

Körperliche, biologische, sexuelle und psychologische Aggression.


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