heuristisch-systematisches Modell, Abk. HSM, ist wie das Elaboration Likelihood Model (ELM) als ein duales Prozeßmodell der Informationsverarbeitung konzipiert. Übereinstimmend nehmen beide Modelle einen systematischen bzw. zentralen Weg der Informationsverarbeitung an, über den Einstellungen durch die intensive gedankliche Auseinandersetzung mit einstellungerelevanten Informationen gebildet oder verändert werden. Sind Fähigkeit oder Motivation zur systematischen Informationsverarbeitung gering, beurteilen Menschen Informationen nach Annahme des HSM unabhängig von den Inhalten mittels einfacher Schemata oder Entscheidungsregeln, sogenannten kognitiven Heuristiken. Die Annahmen des HSM sind in diesem Punkt enger als die des ELM, in dem die heuristische Informationsverarbeitung nur eine von verschiedenen Strategien der peripheren Informationsverarbeitung ist. Unterschiede zwischen den Modellen finden sich u.a. hinsichtlich des Informationsverarbeitungprozesses: Während das ELM die zwei Wege der Informationsverarbeitung als getrennt beschreibt, können nach dem HSM systematische und heuristische Informationsverarbeitung gemeinsam auftreten und interagieren.
Literatur
Eagly, A. H. & Chaiken, S. (1993). The psychology of attitudes. San Diego, CA: Harcourt Brace Jovanovich.
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