Konflikte zwischen Mitarbeitern auf der gleichen Hierarchieebene. Kennzeichnend für die laterale Zusammenarbeit, d.h. die Kooperation auf derselben hierarchischen Ebene ist, daß diese nicht über Weisungen, sondern nur über wechselseitige Abstimmungen und Konsens zwischen formal gleichrangigen Organisationsmitgliedern zu erreichen ist. Direkte Führungseingriffe sind die Ausnahme und setzen die Hinzuziehung der höheren Hierarchieebene voraus. Die Stelleninhaber haben zwar die Verpflichtung zur funktionalen Kooperation, nicht aber die Möglichkeit, über direkte Weisungen Einfluß zu nehmen. Wunderer hat aufgrund von Befragungen zentrale Konfliktursachen von lateralen Konflikten identifiziert . Angeführt werden sowohl personelle Faktoren (einseitige Orientierung, mangelnde Kenntnis) als auch strukturelle Gründe (wechselseitige Abhängigkeit, Zielkonflikte, mangelnde Gesprächsgelegenheiten).
Nach Wunderer steigt die "laterale Kooperationsbelastung" mit höherer Hierarchieebene an, während vertikale Führungsbeziehungen (zum Vorgesetzten und Mitarbeiter) tendenziell als weniger problematisch erlebt werden. Eine besonders hohe Kooperationsbelastung haben aufgrund ihrer Aufgabe die unternehmensinternen Dienstleistungs- und Verwaltungsabteilungen, gleichzeitig verbunden mit einem schlechten Image bei den operativen Abteilungen.
Literatur
Wunderer, R. (1987). Laterale Kooperation als Führungsaufgabe. In A. Kieser, G. Reber & R. Wunderer (Hrsg.), Handwörterbuch der Führung. Stuttgart: Poeschel.
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