ist einer massiven Veränderung unterworfen. Aus ehemals - aus der Not gewachsenen - dichten sozialen Netzwerken, die regional in Stadtvierteln existierten, entstehen im Zuge großräumiger Sanierungsmaßnahmen und der Mobiltätsanforderungen lose Gemeinschaften. Diese Bindungslosigkeit wird nicht nur negativ als Verlust sozialer Unterstützung, sondern auch positiv als Befreiung des Indiviuums von sozialer Kontrolle gewertet. Spezifisch einseitige positive oder negative Interpretationen unterschlagen die "Kosten", die die jeweiligen Lebensformen erfordern und unterschiedliche Verhaltensstragien nahelegen. Urbane Lebenswelten bieten vielfältigere Kontaktmöglichkeiten als ländliche Lebenswelten und ermöglichen mehr Wahlfreiheiten der Lebensgestaltung. Anstatt auf informelle Beziehungsstrukturen zurückzugreifen, werden in städtischen Regionen vermehrt institutionelle Hilfeleistungen angeworben.
Literatur
Keupp, H. (1988). Soziale Netzwerke. In R. Asanger & G. Wenninger (Hrsg.), Handwörterbuch der Psychologie. München: Psychologie Verlags Union.
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