Spezialfall der allgemeinen Marktforschung, untersucht das Verhalten von Einzelpersonen und Gruppen in Marktsituationen und verwendet dabei ein Methodeninventar, wie es in der Psychologie gebräuchlich ist (z.B. standardisierte Befragung, Interviews, Tiefeninterview, assoziative und projektive Tests, test screenings, Experimente, physiologische Messung). Mit psychologischen Marktforschung ist in der Regel ein Untersuchungsansatz gemeint, der in besonderem Grade an der Einzelperson ansetzt, mehr auf Verstehen als auf Beschreiben ausgerichtet ist, und insbesondere tieferliegende, nicht offen artikulierte Motiv- und Bedürfnisstrukturen aufdeckt. Somit gilt beispielsweise die Motivforschung als eine besondere Domäne der psychologischen Marktforschung. Hierbei werden Konsumentscheidungen auf dahinterstehende allgemeine Bedürfnisse zurückgeführt, oder es werden Bedürfnislücken ermittelt, die der Markt noch nicht hinreichend befriedigt.
Meist folgt die psychologische Marktforschung einem qualitativen, nicht so sehr einem quantitativen Ansatz (Forschungsmethoden). Die zentrale Kompetenz von psychologischer Seite wird bei der Durchführung und Auswertung solcher qualitativer Verfahren gesehen. Dieses Verständnis von psychologischer Marktforschung wird freilich dann problematisch, wenn man die psychologischen Beiträge zur Marktforschung ausdrücklich auf die oben beschriebenen Fragen und Methoden einschränkt. Gerade die durch die psychologische Ausbildung gewährleisteten Kompetenzen von Psychologen in quantitativen Erhebungs- und Auswertungsmethoden werden hierbei vernachlässigt.
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